Stadtwerke Bielefeld Querverbundleitstelle

In einer vorgesehenen stützenfreien Etage von 385qm Grundfläche mit einer Raumhöhe von 5,15m ist die QVL in einem neu errichteten Betriebsgebäude auf dem Gelände der Stadtwerke Bielefeld als autarker Brandschutz- und Sicherheitsabschnitt untergebracht. Der Leitstellenbereich für die drei Sparten Strom, Gas/Wasser und Fernwärme als wesentlichster Abschnitt nutzt dabei die gesamte Höhe, während die Nebenräume in so genannten „Boxen“ mit niedriger Raumhöhe angesiedelt sind.

Es sind folgende Räume verplant worden.

  • Leitstellenraum
  • QVL-Leitung
  • Störungsannahme
  • Sozialbereich
  • Garderobe
  • Toiletten
  • Spartenverantwortlicher
  • Schulungsraum

Weiterhin mussten folgende Inhalte berücksichtigt werden.

  • günstige Nachhallzeit für alle Bediensteten
  • zugfreie Be- und Entlüftung
  • steuerbare, künstliche Beleuchtung

Im Leitstellenraum können alle drei Bediener jeder Sparte die Großbilddarstellung einwandfrei einsehen. Die Pulte sind in Segmenten elektromotorisch höhenverstellbar. Die geforderte Nachhallzeit wird dadurch erreicht, dass die Decke, die Monitorwand und weitere Einrichtungen mit akustisch wirksamen Materialien ausgestattet sind. Die Grundlast der Kühlung wird durch flüssigkeitsführende Platten unterhalb der Decke realisiert. Um eine zugfreie Be- und Entlüftung sicher zu stellen, wird die Zuluft durch perforierte Bodenplatten in den Raum geleitet.Die Abluft wird durch Öffnungen in Rohren abgesaugt, die sich im Decken-/Wandbereich befinden. Die Beleuchtung der Bedienplätze geschieht durch in abgependelte Schienen integrierten Indirektleuchten und angeklemmten LED-Strahlern für die direkte Ausleuchtung der Pulte und Laufzonen. Diese Leuchten haben eine elliptische Abstrahlung, die sich teilweise überdecken und somit zusammenhängende streifenförmige Flächen ergeben.

Die Arbeitsflächen der Pulte werden dadurch gezielt ausgeleuchtet. In den Nebenräumen ist die Beleuchtung durch Stehleuchten und abgependelte Deckenleuchten gelöst worden. Diese haben Direkt- und Indirektanteile, so dass auch hier eine ergonomisch einwandfreie, blendfreie Beleuchtung sichergestellt ist.

Ein ganz wesentlicher Aspekt war es, die gesamte Einrichtung, auch wenn diese von verschiedenen Planern und Lieferanten kommen sollte, wie „aus einem Guss“ erscheinen zu lassen. Dies bedurfte einer sorgfältigen Material- und Komponentenauswahl und –beschreibung in der Ausschreibungsphase.

Es musste vermieden werden, dass verschiedene Gestaltungskonzepte sich gegenüberstehen. So ist es gelungen, neben der kühlen und sachlichen Gestaltung der Architektur eine ebenso leichte, sachliche, technoide Detailgestaltung in der QVL ergänzend daneben zu stellen. Das Raumerlebnis ist geprägt von linienförmigen Strukturen (Beleuchtungsanlage, Deckenträger, dünne Pultplatten) und großen, rechteckigen Flächen (Wände der Nebenräume).

Auf modische, ornamentale Details ist bewusst verzichtet worden, um eine maximal langlebige Gestaltung sicher zu stellen. Auch dem Farb-/Materialkonzept kommt im Sinne einer zusammenfassenden Funktion eine große Bedeutung zu. Für die großen Flächen herrschen unbunte Farben vor (Anthrazit, Grau, Weiß, Glimmer).

Akzente werden durch Teilflächen mit mäßiger Farbsättigung gesetzt. Auch hier ist der Anspruch gelungen, eine gleiche, harmonisierende Gestaltungssprache zu finden.

Hier der Architektenentwurf:

http://www.ehw-architekten.de/Verwaltungebauten/Leitstelle1.html

Die Fotos zeigen Details im Leitstellenbereich. Die Beleuchtungssteuerung erfolgt an einem der PC-Bedienplätze mittels Mausklick.